Köln: 22.–23.05.2024 #polismobility

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MOBILITÄTSWENDE MADE IN KÖLN

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Köln wird während der polisMOBILITY zu einem Reallabor für die Zukunft der urbanen Mobilität.

Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln © Stadt Köln

Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln © Stadt Köln

Liebe Leserinnen und Leser,

liebe Besucherinnen und Besucher der polisMOBILITY, liebe Gäste,

ich freue mich, Sie zu unserer ersten Kölner Mobilitätsmesse zu begrüßen. Als Oberbürgermeisterin bin ich stolz darauf, dass Köln dieser Tage zu einem Reallabor für die Zukunft der urbanen Mobilität wird. Gemeinsam mit der Koelnmesse bringt die Stadt Köln in diesen Tagen die Kernthemen der Mobilitätswende in die Messe und in die Stadt.

Die polisMOBILITY ist bei uns in guten Händen: Als Millionenstadt mit einem der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Westeuropas wollen wir in Köln einen entscheidenden Beitrag für das Gelingen einer Mobilitäts- und Klimaschutzwende in der gesamten Region und darüber hinaus leisten. In Köln ist das eine besonders anspruchsvolle Aufgabe. In unserer vom Krieg zerstörten Stadt gab es keinen Wiederaufbau der über Jahrhunderte gewachsenen Stadtstrukturen, die heute als attraktiv gelten würden. Im Gegenteil: Hier wurde mit grobem Strich eine neue Autostadt geplant, in der sich Pkws gewissermaßen mit eingebauter Vorfahrt bewegen sollten. Dieser Umbau Kölns wurde so konsequent umgesetzt – auch in den Köpfen – dass die Autozentrierung heute eine schwere Hypothek für die Transformation urbaner Mobilität ist.

Im 21. Jahrhundert sind die Anforderungen an die Mobilität in einer Metropole sowie an eine liebens- und lebenswerte Stadt ganz andere. Menschen wollen sich komfortabel zu Fuß und auf dem Fahrrad bewegen, sie möchten einen attraktiven öffentlichen Nahverkehr. Sie sehnen sich nach begrünten Stadträumen von hoher Aufenthaltsqualität, nach Wohlfühlstraßen und Entschleunigung in Wohn- und Geschäftsbereichen. Sie wünschen sich Möglichkeiten, unabhängig, smart und vernetzt in der Stadt unterwegs zu sein. Und all das steht im Kontext des Klimanotstandes. In Köln haben wir uns darauf festgelegt, bereits bis 2035 klimaneutral zu sein. Das ist nur zu erreichen, indem wir auch im Bereich Mobilität entschlossen handeln. Wir müssen unsere Mobilität im wahrsten Sinne des Wortes transformieren.

Klar ist für mich, dass wir dabei keine Zeit verlieren dürfen. Wir brauchen besser heute als morgen sichere Rad- und Fußwege, ein gut ausgebautes Bus- und Bahnnetz mit attraktiven Fahrplanangeboten, klimaneutrale Logistik und im Individualverkehr ganz klar den Umstieg auf klimaneutrale Antriebe. Wenn wir den Kfz-Anteil reduzieren möchten, bedeutet dies, die alternativen Angebote in allen Bereichen auszubauen und Mobilität vernetzt zu denken. Dank der Digitalisierung können wir ganz neue Mobilitätsangebote entwickeln, die individuell zur Situation der Menschen passen.

Die polisMOBILITY bringt dabei alle Akteurinnen und Akteure zusammen an einen Tisch: Entscheidungsträgerinnen und -träger aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung, Verantwortliche in der Mobilitäts- und Verkehrsplanung, innovationsbegeisterte Mobilitätsunternehmen, Verkehrsverbände und nicht zuletzt die breite Öffentlichkeit, ohne deren Bereitschaft zum Wandel jede Mobilitätswende zum Scheitern verurteilt ist. Ich freue mich auf einen interessanten Austausch der unterschiedlichsten Perspektiven, auf spannende Messepräsentationen, ein starkes Konferenzprogramm, auf ein vielfältiges Erleben der New Mobility am Rudolfplatz und an vielen anderen Orten in der Stadt.

Aus Anlass der polisMOBILITY möchte ich den Blick noch einmal auf Köln lenken und auf das, was wir in den vergangenen Jahren im Bereich Mobilität angestoßen haben. Eines der mächtigsten Instrumente, das uns hier zur Verfügung steht, ist die Umverteilung des Verkehrsraums. Gerade in eng bebauten, autogerechten Städten wie Köln ist es alternativlos, dass wir Flächen für den Auto- und Parkverkehr reduzieren und diesen Raum vor allen Dingen dem Fuß- und Radverkehr zuteilen. Die Förderung des Radverkehrs ist – neben der Förderung des Nahverkehrs – ein Ankerpunkt der Mobilitätswende – und dafür treten wir kräftig in die Pedale. Auf einer der zentralen Verkehrswege, den Ringen, ist dies bereits erlebbar. Hier wurden zwei Autospuren für den Fahrradverkehr umgewidmet. An vielen Stellen rollen wir solche Projekte aus und schaffen ein Radverkehrsnetz, das den Umstieg auf emissionsfreie Mobilität attraktiv macht.

Weitere Schlagworte des schnellen Wandels in Köln sind: eintausend neue Ladepunkte im öffentlichen Straßenraum zur Förderung der E-Mobilität, die bundesweit höchste Lastenrad-förderung für eine emissionsfreie letzte Meile im Warentransport, mehr Aufenthaltsflächen und Außengastronomie statt Autoparkplätze, ein erster Mikro-Hub in Deutz für eine smarte Citylogistik, Innovationen zur Digitalisierung der Verkehrssysteme. All das ist in Planung oder Umsetzung. Bis 2030 sollen zudem alle Busse der Kölner Verkehrs-Betriebe emissionsfrei unterwegs sein. Wir werden durch längere Stadtbahnen auf beliebten Strecken mehr Fahrgäste befördern können sowie weitere Stadtteile und die Region besser anbinden. Wir wollen beide Rheinseiten durch neue Rheinbrücken für den Radverkehr sowie in einem Pilotprojekt durch einen Wasserbus noch besser verbinden. Wir haben On-Demand-Angebote in den Außenbezirken ermöglicht.

In Köln passiert eine Menge und der Wandel wird sichtbar. Überzeugen Sie sich selbst davon an unserem Messestand auf der polisMOBILITY. Eine Sache ist mir bei dieser Transformation besonders wichtig: dass wir die Kölnerinnen und Kölner dabei mitnehmen. Ich freue mich in diesem Zusammenhang sehr, dass es für alle kostenlose Angebote gibt, um sich einzubringen – beispielsweise im Rahmen des cityHUB und des polisCAMP am Rudolfplatz sowie an vielen Orten in der Stadt.

Ich bin überzeugt: Diese Messe kann Ideengeberin für eine erfolgreiche Mobilitätswende sein, die in den Köpfen genauso stattfindet wie auf den Straßen.

Ich wünsche Ihnen viel Freude in der Mobilitätsmetropole Köln!

Henriette Reker

Oberbürgermeisterin der Stadt Köln

Autorin

Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln