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Neue Studie bestätigt die Qualitäten des Lastenrads

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Der zunehmende Lieferverkehr hinterlässt Spuren in Innenstädten. Hoffnungen ruhen auf sogenannten Cargobikes. Nun bestätigt eine britische Studie den Mehrnutzen batterieelektrischer zweiradbasierter Stadtlogistik.

Auch Lastenräder bieten eine Menge Stauraum. © DLR

Auch Lastenräder bieten eine Menge Stauraum. © DLR

Der zunehmende Lieferverkehr hinterlässt Spuren in Innenstädten. Hoffnungen ruhen auf sogenannten Cargobikes. Nun bestätigt eine britische Studie den Mehrnutzen batterieelektrischer zweiradbasierter Stadtlogistik: Sie kommt nicht nur ökologisch verträglicher, sondern auch deutlich schneller ans Ziel.

Es war nicht nur die Corona-Pandemie, die den Onlinehandel hat boomen lassen. Zwischen Anfang 2015 und Ende 2019 konnte sich der kumulierte Umsatz digitaler Einzelhändlerinnen und Einzelhändler mehr als verdoppeln und stieg von etwa zehn auf 22 Milliarden Euro an . Den bisherigen Höhepunkt erreichte er mit über 27 Milliarden Euro im Weihnachtsgeschäft des Corona-Jahres 2020. Dass alle im virtuellen Raum getätigten Bestellungen physisch ausgeliefert werden müssen, wirkt sich demnach immer mehr auf die Städte aus: Ein Drittel des Verkehrsaufkommens ist mittlerweile auf den Lieferverkehr zurückzuführen.

Studie zu den Vorzügen von Lastenfahrrädern

Auch in London nimmt der urbane Lieferverkehr per Kleintransporter solche Ausmaße an, dass sich die Projektgruppe Car Free Megacities von der University of Westminster dazu veranlasst sah, eine Studie zu den Vorzügen von Lastenfahrrädern durchzuführen. Laut Studienergebnis ist das Zustellen von KEP-Lieferungen per elektrischem Lastenfahrrad nicht nur umweltfreundlicher, leiser und weniger gefährlich – es spare tatsächlich auch Zeit. Bis zu 60% schneller kommen Cargobikes ans Ziel, wie die Studie verrät. In der Zeit, in der ein Kleintransporter sechs Pakete ausliefert, schafft ein Zweirad also zehn; bei um 90% verringerten CO2-Emissionen.

Um zu ihren Ergebnissen zu kommen, analysierten die Forschenden großflächig GPS-Daten des englischen Logistikunternehmens Pedal Me, das E-Cargobikes zur Paketauslieferung einsetzt, und errechneten auf dieser Grundlage die voraussichtliche Dauer derselben Routen mit handelsüblichen Kleintransportern. Geschwindigkeit, Transportvolumen und Ausladetempo wurden in die Kalkulation miteinbezogen. Dadurch, dass Zweiräder einfacher dem Verkehr ausweichen und Abkürzungen nehmen können, die für den Autoverkehr gesperrt sind, und zusätzlich weniger Zeit benötigen, um Parkgelegenheiten zu finden, kann die geringere Kapazität ausgeglichen werden.

Gleichwohl gelten diese Ergebnisse nicht ohne Weiteres für jede Stadt; die gegebene Fahrradinfrastruktur spielt weiterhin eine große Rolle, wie Ersilia Verlinghieri, Research Fellow an der Active Travel Academy der University of Westminster und Hauptautorin des Berichts, betont.

„Good bike infrastructure is crucial both for enabling cargo bikes to deliver safely and rapidly to various destinations.“

Ersilia Verlinghieri
Research Fellow an der Active Travel Academy der University of Westminster

Sind die Bedingungen jedoch erfüllt, können Verlinghieri zufolge 51% aller Lieferfahrten in Städten von Cargobikes übernommen werden. Damit bezieht sie sich auf eine 2016 erschienene Studie des EU-Projekts CycleLogistics. Schon jetzt sorgen die 100.000 Lastenräder, die in Europa zwischen 2018 und 2020 in kommerziellem Einsatz waren, laut Bericht für eine Einsparung derselben Menge Kohlenstoffdioxid, die freigesetzt würde, wenn 24.000 Menschen von London nach New York und zurück fliegen – jeden Monat.

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Autor

David O‘Neill