Köln: 22.–23.05.2024 #polismobility

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Call for Best Practices

Gute Beispiele für die kommunale Verkehrswende gesucht!

Gelungene Verkehrswende ist Basisarbeit und wird in den Städten, Gemeinden und Landkreisen gemacht. Quer durch die Republik stellen sich immer mehr innovative Verwaltungen, Verkehrsbetriebe und kommunale Unternehmen den Herausforderungen und bringen mit Kreativität, Mut und Sachverstand passgenaue Lösungen auf den Weg.

Das sind die ausgewählten Best Practices 2024

CitySTAGE | polisMOBILITY | cities + regions

Die vielen Bewerbungen auf unseren Call for Best Practices haben gezeigt: Vielerorts ist die Verkehrswende bereits auf einem guten Weg. Spannende, innovative Projekte aus fast allen Bundes- und einigen Nachbarländern haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Am Ende des Auswahlprozesses stehen zwölf kommunale Best Practices, die sich in einem Kurzvortrag auf der citySTAGE präsentieren dürfen.

Zudem werden alle Einsendungen im Eingangsbereich der openSTAGE ausgestellt und dort an beiden Veranstaltungstagen in den Mittagspausen in einer Postersession präsentiert. So haben alle Teilnehmenden der polisMOBILITY expo & conference die Gelegenheit, sich von der Vielfalt der lokalen Verkehrsprojekte inspirieren zu lassen und mit den Verantwortlichen in den Austausch zu treten.

Die folgenden 15 Projekte bekommen die Gelegenheit zum Vortrag:

Aktionsplan Mobilität, Klima- und Lärmschutz - Ein Leitfaden für kleinere und mittlere Kommunen

Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH

Logo des nvbw

© nvbw

Die ambitionierten Ziele im Klimaschutz für die kommenden Jahre machen es deutlich: Besonders wichtig sind kurzfristig umsetzbare Maßnahmen, die gleichzeitig sehr wirksam für den Klimaschutz sind. Hier setzt der Aktionsplan für Mobilität, Klima- und Lärmschutz an: Er ist ein Instrument für eine integrierte, klima- und lärmschutzorientierte Verkehrsplanung, das sich insbesondere an kleine und mittlere Kommunen mit bis zu 50.000 Einwohner:innen des Landes Baden-Württemberg richtet.

Problemstellung

Der Verkehr belastet die Umwelt und das Klima durch Treibhausgase, Lärm- und Luftschadstoffe und Flächenverbrauch. Die ganzheitliche Betrachtung des Verkehrssektors vor dem Hintergrund der Klimaschutzziele ist essentiell, um die Verkehrswende voranzutreiben. Dabei gibt es viele Lösungen und Planungsansätze für den urbanen Raum, wobei diese oft nicht passgenau für kleinere und mittlere Kommunen sowie dem ländlichen Raum sind. Der Aktionsplan für Mobilität, Klima- und Lärmschutz setzt hier an.

Lösungsansatz

Mithilfe der Klimaschutzorientierten Verkehrsplanung unterstützt das Land Baden-Württemberg kleinere und mittlere Kommunen, Stadt- und Landkreise, aktiv zu werden beim Klimaschutz im Verkehr. Dabei wird ein ganzheitlicher Ansatz gewählt, der für die Erreichung der Klimaschutzziele im Verkehr notwendig ist. Der Leitfaden zum Aktionsplan für Mobilität, Klima- und Lärmschutz baut auf gängige Planungspraktiken auf und orientiert sich an den SUMP-Guidelines.

Mobilitätsstationen für Quartiere - Das Erfolgsgeheimnis aus Düsseldorf

Connected Mobility Düsseldorf GmbH

Ansicht einer Mobilitätsstation

© Connected Mobility Düsseldorf

Unser Best Practice widmet sich der Bereitstellung von nachhaltigen und vernetzten Mobilitätsangeboten innerhalb von Quartieren. Es ist in Düsseldorf angesiedelt. Die Connected Mobility Düsseldorf GmbH plant, baut und betreibt als hundertprozentige Stadttochter entsprechende Mobilitätsstationen im Auftrag der Landeshauptstadt Düsseldorf und schafft somit ein stadtweites Mobilitätsnetzwerk. Dieses soll zur Mobilitätswende beitragen.

Problemstellung

Noch immer nutzen viele Privatpersonen auch innerhalb der Stadt das eigene Auto. Mithilfe der Quartiers-Stationen soll der bequeme Umstieg vom Pkw auf die nachhaltigen Mobilitätsalternativen erleichtert werden, indem sie „vor der eigenen Haustür“ zur Verfügung gestellt werden. Auf diese Weise soll die Notwendigkeit des eigenen Pkws strukturell gemindert werden und eine nachhaltige Veränderung des Mobilitätsverhaltens im Sinne der Mobilitätswende erfolgen.

Lösungsansatz

Es wurde bereits ein weites Netzwerk an Quartiers-Stationen geschaffen, welches in den nächsten Jahren flächendeckend weiterausgebaut wird. Die Bereitstellung der Mobilitätsangebote direkt im Quartier erleichtert den Anwohner*innen den Umstieg auf die nachhaltigen Mobilitätsalternativen und stärkt das Bewusstsein für die Mobilitätswende. Dies lässt sich schon jetzt an hohen Nutzungszahlen und Auslastungsgraden an Quartiers-Stationen sowie anhand der positiven Resonanz erkennen.

Superblocks: Auf die Straße, fertig, los! - Koproduktive Allianzen in der Stadtentwicklung

Superblocks Leipzig e.V. / Stadt Leipzig

Logo des Vereins Superblocks Leipzig e.V.

© Superblocks Leipzig e.V.

Mit der aktuellen Ablehnung im Bundesrat sind die notwendigen Reformen von StVG und StVO vorübergehend auf Eis gelegt worden. Wie können Kommunen die Mobilitätswende im bestehenden Rechtsrahmen trotzdem auf die Füße stellen, damit unsere öffentlichen Räume nicht weiter unter die Räder kommen? Durch ein umfangreiches Konzept zur Verkehrsberuhigung möchte die Stadt Leipzig, in enger Partnerschaft zwischen Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung, Barcelona nach Leipzig holen.

Problemstellung

In den Stadtteilen Neustadt-Neuschönefeld und Volkmarsdorf ist die Bevölkerung deutlich um 33% gewachsen. Diese Entwicklung führt in den Quartieren zu Übernutzungserscheinungen und Dichtekonflikten. Darüber hinaus wird die Wohnbevölkerung zunehmend durch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen belastet. Platz für vulnerable Bevölkerungsgruppen wird immer knapper. Flächengerechtigkeit für Kinder und Familien ist oftmals nicht gegeben, da der vorhandene Raum überwiegend durch den Kfz-Verkehr okkupiert wird.

Lösungsansatz

Unser Ansatz zur Bewältigung des Bevölkerungswachstums und Verkehrszunahme besteht aus stadtgestalterischen und verkehrsrechtlichen Maßnahmen, um Durchgangsverkehr zu reduzieren und den Raum für Aufenthalt und Gewerbe umzugestalten. 2023 wurde ein Verkehrsversuch erfolgreich koproduktiv umgesetzt und für 2024 ist eine große Ausweitung für beide Quartiere geplant. Da Deutschland nicht Spanien ist, sind jedoch viele Hürden und Probleme zu meistern.

JOBWÄRTS - Betriebliche Mobilität der Stadt Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis

Bundesstadt Bonn

Logo der Bundesstadt Bonn

© Bundesstadt Bonn

Das Programm JOBWÄRTS arbeitet im Themenfeld Kommunale Mobilitätswende. Angesiedelt bei der Bundesstadt Bonn arbeitet das Team mit Arbeitgebern in der Stadt Bonn und dem angrenzenden Rhein-Sieg-Kreis. Die Stadt Bonn arbeitet gemeinsam mit Partnern und Akteuren daran, Pendlerfahrten zu den Hauptverkehrszeiten zu vermeiden und den Modal Split zugunsten des Umweltverbundes zu verändern.

Problemstellung

Das JOBWÄRTS Programm hilft einen Beitrag zu leisten, um den Stau der Region zu verhindern; jeder Stau hat negative Auswirkungen auf Umwelt, Luftqualität und Klima und kostet Lebenszeit. Neben der täglich hohen Verkehrsdichte, insbesondere in den morgendlichen und abendlichen Spitzenstunden, ist durch den Ausbau des Bundesfernstraßennetzes (A 59, A 565 und Neubau des Tausendfüßlers) auf Jahre hinaus mit erheblichen Beeinträchtigungen zu rechnen.

Lösungsansatz

Da Bonn durch das steigende Verkehrsaufkommen insbesondere im Berufsverkehr vor großen Herausforderungen steht, will JOBWÄRTS möglichst viele Menschen zum Umstieg auf Zweirad, Bus und Bahn motivieren. Dazu bietet JOBWÄRTS ein Konzept an, das beispielsweise eine Mobilitätsanalyse und die Durchführung von Mobilitätstestwochen bei Arbeitgebern beinhaltet. Im Programm sind ca. 60.000 Mitarbeitende und seit 2019 haben 7.843 Teilnehmende an den JOBWÄRTS-Mobilitätstestwochen teilgenommen.

Flankierende Mobilitätsmaßnahmen - Vorgehen & Zusammenarbeit: Sperrung der A544

Stadt Aachen, IHK Aachen & Autobahn GmbH

Ansicht der Sprengung der Haarbachtalbrücke

© dpa/Oliver Berg

Aufgrund der Erneuerung der Haarbachtalbrücke ist die Autobahn A544 seit dem 15.01.2024 für insesamt 22 Monate voll gesperrt. Hiervon sind Pendler aus der Region Aachen und darüber hinaus, Anwohner und die Wirtschaft betroffen. Zur Reduzierung der negativen Auswirkungen wurden in Zusammenarbeit zwischen der Stadt Aachen, der IHK Aachen und der Autobahn GmbH Flankierende Mobilitätsmaßnahmen erarbeitet und umgesetzt. Die Kommunikation und Beteiligung werden in der Form bundesweit erstmalig umgesetzt.

Problemstellung

Mit Flankierenden Mobilitätsmaßnahmen sollen Verkehrsteilnehmer zu Verhaltensänderungen gebracht und Verkehr in den Spitzenzeiten reduziert werden, insbesondere Pendlerverkehre. So soll Kapazität für Fahrten geschaffen werden, die nicht verlagert werden können. Ein verstärktes Mobilitätsmanagement und hiermit verbundene ausgeweitete Angebote während Baumaßnahmen sollen auch eine nachhaltige Veränderung des Mobilitätsverhaltens bewirken und einen Beitrag zur Verkehrswende leisten.

Lösungsansatz

Es wurden Flankierende Mobilitätsmaßnahmen erarbeitet, die eine Änderung des Reiseverhaltens bewirken können, konkret die Vermeidung von Fahrten, die Verschiebung der Fahrten in Randzeiten und die Nutzung anderer Verkehrsmittel. Zielgruppenspezifische Informationen und Möglichkeiten, in einem ersten Schritt für die Zielgruppe Pendler:innen, wurden ausgearbeitet und durch alle Beteiligte einer großen Zielgruppe zur Verfügung gestellt. Die Evaluation erfolgt begleitend während der Vollsperrung.

BIM4people - Partizipative Gestaltung nachhaltiger Mobilität

RWTH Aachen, Wirtschafts- und Innovationsnetzwerk Stadt Düren GmbH

Prozessansicht des BIM4people

© RWTH Aachen

Gemeinsam mit der Stadt Düren wird durch das Wirtschafts- und Innovationsnetzwerk Stadt Düren eine Brachfläche am Dürener Bahnhof revitalisiert und neu genutzt. Das hierbei entstehende Innovationsquartier soll zukünftig neben innovativen Forschungsgebäuden u.a. eine nachhaltige Papierfabrik beherbergen. Zur Gestaltung von nachhaltigen Mobilitätsangeboten untersucht das mit der RWTH Aachen durchgeführte mFUND Forschungsvorhaben eine partizipative Gestaltung des Vorhabens mit der Öffentlichkeit.

Problemstellung

Mit den sich wandelnden Strukturen werden zunehmend Widerstände gegen politische Entscheidungen laut. Gleichzeitig wächst das Verlangen nach einer verstärkten Einbindung der Öffentlichkeit in Planungs- und Genehmigungsprozesse. Neue Formen der Bürgerbeteiligung eröffnen zahlreiche Möglichkeiten, bergen aber auch Herausforderungen. Das Ziel des Projekts besteht darin, vorhandene BIM-Modellinformationen so aufzubereiten und visuell darzustellen, dass sie für die Öffentlichkeit verständlich sind.

Lösungsansatz

Im Rahmen unseres Forschungsvorhabens wird eine BIM-basierte Beteiligungsplattform entwickelt, die es der Öffentlichkeit ermöglicht, georeferenziertes und thematisch sortiertes Feedback abzugeben. Dieses Feedback wird dann über eine Common Data Environment (CDE) den kommunalen Behörden und den Planern zugänglich gemacht, um es in die weitere Planung einzubeziehen. Hierdurch können Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt und bürgernäher gestaltet werden.

Ladeinfrastruktur im Wohnungsbestand - Strategie für den ganzheitlichen Aufbau einer LIS

Allbau Managemenentgesellschaft mbH & VEOMO Mobility GmbH

Ansicht der Allbau-Zentrale

© Allbau mbH

Die Allbau GmbH, ein kommunales Wohnungsunternehmen in Essen, hat in Zusammenarbeit mit der Veomo Mobility GmbH eine umfassende Strategie zur Integration von Ladeinfrastruktur in ihrem Bestand entwickelt, um den Trend zur nachhaltigen Mobilität zu unterstützen und der steigenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen gerecht zu werden. Diese Initiative stellt einen einzigartigen Ansatz dar, der darauf abzielt, eine vollumfängliche, bestandsübergreifende und langfristige Planung sicherzustellen.

Problemstellung

Der Wohnstandort beeinflusst die Mobilität maßgeblich, somit ist es für Eigentümer:innen von hoher Wichtigkeit, innovative und nachhaltige Mobilitätslösungen in den gesamten Immobilienbestand zu integrieren. Aus gesellschaftlicher Perspektive stehen Wohnungsunternehmen in der Verantwortung, ein zukunftsfähiges Mobilitätsangebot am Wohnstandort zu schaffen. Wie kann also eine nachhaltige, zukunftsorientierte und nutzeroptimierte Mobilitätswende durch Wohnungsunternehmen gefördert werden?

Lösungsansatz

Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurde eine Strategie entwickelt, welche die Grundlage bildet, um eine reibungslose Umsetzung sicherzustellen, aktiv an der Mobilitätswende teilzunehmen und die Ladesäuleninfrastruktur auszubauen. Die Besonderheit ist, dass der Lösungsansatz neben dem Neubau vor allem die Ausstattung des Bestandes berücksichtigt.

MOBI - Dresdens multimodale Angebotswelt - Vom Projekt bis zum Best Practice

Dresdner Verkehrsbetriebe AG

Dresdner Verkehrsbetriebe AG

© DVG AG

Das Projekt MOBI bietet multimodale Verkehrsangebote für die rund 560.000 Einwohnenden sowie die Gäste der Stadt. In Zusammenarbeit zwischen den Dresdner Verkehrsbetrieben und der Landeshauptstadt sind in den letzten Jahren über 60 multimodale Verknüpfungsstationen, die sogenannten MOBIpunkte, entstanden. Die MOBIpunkte erweitern das klassische Bus- und Bahnangebot um unterschiedliche Sharing-Angebote (MOBIcar Carsharing, MOBIbike Bikesharing, MOBIshuttle On-Demand-Verkehr) sowie E-Tanken.

Problemstellung

Die wohl zentralste Herausforderung der Verkehrswende in Dresden ist das anvisierte Ziel der Klimaneutralität bis 2035. Mit nachhaltigen und kleinteiligen Mobilitätslösungen, wie MOBI sie bietet, sollen Emissionen reduziert werden. Eine weitere Herausforderung ist die geringe Flächenverfügbarkeit, insbesondere im inneren Stadtbereich. Die MOBI Produkte verfolgen den Gedanken „Teilen statt besitzen“ und tragen somit dazu bei, den öffentlichen Raum effizienter nutzen zu können.

Lösungsansatz

Das in Kooperation mit nextbike betriebene MOBIbike zählt zu den erfolgreichsten Bikesharing-Systemen in ganz Deutschland und hat allein im Jahr 2023 fast zwei Millionen Ausleihen verzeichnen können. Die über 1.500 Fahrräder erschließen etwa 60% der Stadtbevölkerung. Derzeit gibt es 450 Carsharing-Fahrzeuge, von denen fast 170 ihren Stellplatz an einem der MOBIpunkt haben. Das MOBIshuttle verkehrt in vier Dresdner Stadtteilen und erfreut sich zunehmender Beliebtheit.

PriMa + ÖV - Eine Mobilitätsplattform zur Verbesserung der Erreichbarkeit

Verkehrsbund Oberlausitz-Niederschlesien, HAWK, Interlink, TU Darmstadt

Logo des Verkehrsbundes Oberlausitz-Niederschlesien

© VON GmbH

In PriMa+ÖV wird bis 2026 eine Mobilitätsplattform entwickelt, die ergänzende Angebote zum ÖPNV im ländlichen Raum unter dem Dach des Verkehrsverbundes Oberlausitz-Niederschlesien (VON) schafft. Das Vorhaben wird im Verbundgebiet und damit in den Landkreisen Bautzen und Görlitz real erprobt. Projektpartner sind der VON (Konsortialführer), die kreiseigene Entwicklungsgesellschaft ENO, die Interlink GmbH sowie die Hochschulen TU Darmstadt und HAWK. Das mFUND-Projekt wird durch das BMDV gefördert.

Problemstellung

Wie auch in anderen ländlichen Regionen können nicht alle Orte der Pilotregion ganztägig per Linienverkehr bedient werden, womit ein Erreichbarkeitsdefizit und eine niedrige Mobilitätsteilhabe einhergehen. Die angespannte kommunale Haushaltslage lässt keinen Spielraum für den Aufbau und Betrieb kostenintensiver On-Demand-Systeme mit Flächenbedienung zu. Deswegen sollen bestehende Fahrt-Kapazitäten ertüchtigt und in den ÖPNV eingegliedert werden.

Lösungsansatz

Es wird eine Mobilitätsplattform entwickelt, in der neben dem ÖPNV auch Taxis, Privatpersonen und ev. auch andere Flottenbetreiber (bspw. Soziale Fahrdienste) Fahrten anbieten können. Diese ergänzenden Angebote sollen weitestgehend als Zubringer zum ÖPNV dienen und dessen Nutzung erhöhen. Wesentlicher Bestandteil im Projekt ist die direkte Beteiligung von Bevölkerung und Fahrtanbietern mittels Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit, um sowohl das Angebot als auch die Nachfrage zu steigern.

Hamburgs zukünftige ÖPNV-Priorisierung - Ein C-ITS-Konzept

Freie und Hansestadt Hamburg, Bax & Company

Logo der Hansestadt Hamburg

© Freie und Hansestadt Hamburg

Um Emissionen und Luftverschmutzung zu reduzieren, strebt die Stadt Hamburg eine deutliche Verkehrsverlagerung vom motorisierten Individualverkehr auf umweltfreundliche Alternativen wie den ÖPNV und den Radverkehr an. Um die Attraktivität des ÖPNV zu steigern, setzt Hamburg auf eine dynamische und bedarfsgerechte Busbevorrechtigung an Lichtsignalanlagen. Die Bevorrechtigung verkürzt Reisezeiten, verbessert den Verkehrsfluss und erhöht den Fahrgastkomfort durch weniger Bremsvorgänge.

Problemstellung

Für die Ablösung der bisherigen Priorisierung von Analog- und Digitalfunk gibt es einen engen Zeitrahmen. Bis Ende 2028 werden die Frequenzen für den Analogfunk neu vergeben. Zudem ist der Digitalfunk zu unflexibel, um die komplexen Verkehrssituationen auf Hamburgs Straßen adäquat zu bewältigen. Hamburg hat sich daher für eine neue, innovative Lösung entschieden, die eine zuverlässige und effiziente Priorisierung ermöglicht: Kooperative Intelligente Verkehrssysteme (C-ITS).

Lösungsansatz

Im Rahmen des Projekts ITS-CUBE investiert und entwickelt Hamburg ein innovatives Busbevorrechtigungssystem auf Basis der C-ITS-Technologie. ITS-CUBE wird von der Europäischen Investitionsbank mit 1,92 Millionen Euro gefördert und ermöglicht ein umfassendes Investitionsprogramm in Höhe von 64 Millionen Euro. Die erste Phase des Migrationsplans ist bereits angelaufen und bis 2030 sollen bis zu 600 Kreuzungen und 2.000 Busse in Hamburg mit der neuen Technologie ausgestattet sein.

Optimierung des Schulverkehrs - bedarfsbasiert und datengetrieben zu mehr Effizienz

Kommunale Verkehrsgesellschaft Lippe / ioki

Logo des Kreises Lippe

© KVG Lippe

Die Maßnahme „Optimierung des Schulverkehrs“ ist Teil des Modellprojekts „Lippe intelligent vernetzen“, das vom BMDV gefördert wird. Beteiligte Akteure sind die KVG Lippe als örtliche Verkehrsgesellschaft und Auftraggeber, die ioki GmbH als Auftragnehmer und Vindelici Advisors als Projektmanager des Modellprojekts. Das Planungsgebiet ist im ländlichen Raum angesiedelt und setzt sich zusammen aus den fünf Kommunen Blomberg, Horn-Bad Meinberg, Extertal, Dörentrup und Barntrup im Kreis Lippe.

Problemstellung

Der Schulverkehr ist mit seinem großen Anteil am ÖPNV sowie den induzierten Lastspitzen zu Schulzeiten sehr fahrzeug-, fahrer- und somit kostenintensiv. Durch eine ressourcenminimale Überplanung der teils historisch gewachsenen Bestandsfahrpläne können frei gewordene Ressourcen in ein attraktiveres Gesamtangebot investiert bzw. angesichts des Fahrermangels und Kostendrucks eingespart werden. Zentrales Ziel war auch eine Verbesserung der Angebotsqualität, z.B. kürzere Fahrtzeiten für die Schüler.

Lösungsansatz

Der Schulverkehr wurde bedarfsbasiert und datengestützt optimiert mit dem Fokus auf minimale notwendige Umläufe bzw. betriebliche Ressourcen. Das Einführen einer möglichen Schulzeitenstaffelung wurde ebenso analysiert und Einsparungspotentiale aufgezeigt. Für die Schülerbeförderung werden gewisse Rahmenbedingungen garantiert und so ein attraktiveres Angebot geschaffen. Die Ergebnisse bilden eine Diskussionsgrundlage für Politik und Gremien mit dem Ziel der Überführung in den Realbetrieb.

CityPlanner: Urbane Daten für die Verkehrswende
Logo der SWD Dormagen

© Stadt Dormagen

CityPlanner dient der Anwendung urbaner Daten für eine nachhaltige und integrierte Stadtentwicklung. Auf Basis kommunaler Sensorik und Datenplattform werden Datenanwendungen für evidenzbasierte Entscheidungs- und Planungsprozesse ermöglicht, die in das ISEK, das Mobilitätskonzept und in die Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Dormagen im rheinischen Revier einfließen. Die Ergebnisse dienen z.B. der Stadtplanung, Mobilitäts- und Klimaschutzmgmt. und machen den Erfolg von Maßnahmen messbar.

Problemstellung

Struktur- und Klimawandel verstärken Bedarfe einer nachhaltigen und integrierten Stadtentwicklung. Voraussetzung für den Erfolg jener Stadtentwicklung ist eine übergreifende Datenbasis, die relevante lokale Ereignisse abbildet und externe Datenräume anbindet. Diese existiert aufgrund knapper kommunaler Ressourcen nicht. Die Bereitstellung der relevanten Daten für die integrierte Stadtplanung und Mobilitätskonzepte ist erfolgskritisch für die bürgerzentrierte und nachhaltige Verkehrswende.

Lösungsansatz

Entwicklung eines neuen Messkonzepts und -Sensorik für Mobilitäts- und Umweltdaten mit den Fachbereichen Stadtplanung, Mobilität und Nachhaltigkeit sowie Einbezug weitere relevanter Akteure wie ÖPNV, techn. Betriebe und Ordnungsamt sowie die Anwendungsentwicklung auf Basis einer urbanen Datenplattform. Dies ermöglicht eine bessere Planung und die Erfolgsmessung von Maßnahmen, z.B. für bedarfsgerechte Mobilitätsangebote, Ladeinfrastruktur, Um-/Nutzung Parkraum, Erhöhung der Verkehrssicherheit.

Mobilitäts-Cockpit Köln (MoCKiii): Echtzeitmonitoring von Verkehrslage und Luftschadstoffen
Logo der Stadt Köln

© Stadt Köln

MoCKiii ist ein Verbundprojekt vom Amt für Verkehrsmanagement der Stadt Köln und den Instituten für Verkehrsforschung und Verkehrssystemtechnik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Es wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Im Rahmen des Projekts erweitern wir den städtischen Verkehrsrechner um ein Permanent-Monitoring von Verkehrs- und Luftschadstoffdaten.

Problemstellung

Die Mobilitätswende muss mit faktischen Zahlen begleitend analysiert werden. Eine Information darüber, ob und wie Maßnahmen wirken und welchen Einfluss sie auf das Verkehrsaufkommen, den Modal Split und die Luftqualität haben, beruhen bisher nur auf einzelnen, zeitlich begrenzten, projektbezogenen Betrachtungen und sind deshalb kaum seriös zu belegen gewesen.

Lösunganstz

Mit MoCKiii werden die detektorbasierten Verkehrsdaten des städtischen Verkehrsrechners als Datenschatz gehoben. Durch Zukauf von Floating Car- sowie Mobilfunkdaten und deren geeignete Verschneidung lassen sich relevante verkehrliche Kennwerte wie beispielsweise der Modal Split, die MIV-Fahrleistung, die Verkehrsqualität, das Personenaufkommen und Luftschadstoff-konzentrationen herausstellen. Diese werden aufgezeichnet, visualisiert und zukünftig zu regelmäßigen Statusberichten zusammengefasst.

Gemeinsam mit den Kölner*innen: Linksrheinische Gürtelverlängerung der Stadtbahnlinie 13
Logo der Stadt Köln

© Stadt Köln

Ein zentrales Projekt für die Kölner Mobilitätswende im Bereich ÖPNV ist die geplante Verlängerung der Stadtbahnlinie 13 von der aktuellen Endhaltstelle „Sülzgürtel“ im Kölner Süden bis zum Rheinufer. Hierfür hat die Stadt Köln durch eine beauftragte Ingenieurgemeinschaft eine Machbarkeitsstudie erarbeitet. Darauf basierend schlägt die Stadt Köln für die weitere Planung eine Vorzugsvariante vor. Vor der Entscheidung zur Weiterplanung hat die Stadt Köln die Bürger*innen in einem eigens konzipierten digitalen Beteiligungsverfahren eingebunden, um wertvolle Anregungen zu erhalten und die Planungen ggfs. bedarfsgerecht anzupassen.

Problemstellung

Die Berücksichtigung der Rückmeldungen der Öffentlichkeit / der betroffenen Bürger*innen im Zusammenhang mit der Anbindung weiterer Stadtteile an das Stadtbahnnetz zur Optimierung des ÖPNV-Angebotes.

Lösungsansatz

Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wurden verschiedenen Trassenvarianten für die Stadtbahnverlängerung erarbeitet, von denen im Rahmen des digitalen Beteiligungsverfahrens die Vorzugsvariante und die damit verbundene Neuaufteilung des Straßenraums der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Dies hat zu einer regen Beteiligung geführt. Durch die Bürger*innen als Expert*innen vor Ort erfolgten Rückmeldungen mit Kritikpunkten und Hinweisen, die bei der weiteren Planung berücksichtigt werden.

Netzentwicklung Mobilität
Logo der Stadt Köln

© Stadt Köln

Die Stadt Köln hat zur nachhaltigen Förderung der Nahmobilität unterschiedliche stadtweite Netzkonzepte erstellt. Diese Förderung des Radverkehrs beruht auf einem Radhauptroutennetz inklusive einer erstmaligen Betrachtung und Erstellung eines stadtweiten Fahrradstraßennetze. Ziel des Konzeptes ist es, dass Planungen und Optimierungen für den Radverkehr nicht mehr nur in Einzelmaßnahmen Berücksichtigung finden, sondern die Rahmenbedingungen in allen Bereichen der Verwaltungsarbeit als von der Politik beschlossenes Zielkonzept zu Grunde liegen. Es wird somit dargestellt, welche zukünftige Funktion und Bedeutung diese Straße für den fließenden Verkehr haben wird. Mit den unterschiedlichen Netztypen werden alle Nutzergruppen gleichermaßen angesprochen und dargestellt, welche Achsen besonders gestärkt werden sollen. Hieraus kann die Verwaltung dann Prioritäten ableiten.

Problemstellung

Die Herausforderung besteht darin, dass bei Umplanungen die zukünftigen Anforderungen betrachtet werden. Es erfolgt nicht immer ein Blick auf die gesamten Netzzusammenhänge, die sich in einer Großstadt ergeben – Netzlücken sind nicht immer direkt zu identifizieren. Dies verzögert Abstimmungs- und Planungsprozesse und führt nicht zu einer ganzheitlichen Berücksichtigung aller Verkehrsteilnehmenden. Durch die Netzentwicklung werden die Straßen den zukünftigen Nutzungsansprüche zugeordnet. Durch die Erstellung der Zielkonzepte, die aufeinander aufbauen und ineinander konsistent sind, wird sichergestellt, dass die zukünftige Bedeutung der Straße beispielsweise in den Umplanungen Berücksichtigung findet und sich die Belange der unterschiedlichen Verkehrsarten nicht widersprechen.

Lösungsansatz

Bei der Netzerstellung wurden die unterschiedlichsten Daten und bestehenden Konzepte im Bereich Mobilität zusammengeführt und darauf geachtet, dass diese für zukünftige Umplanungen stimmig sind. So wurden im Bereich der Radhauptrouten die wichtigsten Quell- und Zielverkehre berüücksichtigt, aber auch andere Konzepte wie RadPendlerRouten oder Konzepte für den motorisierten Individualverkehr. Das Ergebnis ist ein durchgängiges Radverkehrshauptnetz inkl. Fahrradstraßen. Umgesetzt wurden hierbei bereits einige Maßnahmen wie die Kölner Ringe, oder die Ost-West Achse bzw. Nord-Süd Fahrt, bei denen sukzessive entsprechend der vorhandenen Radhauptroutennetze Netzlücken geschlossen werden.

Weitere Möglichkeiten der Teilnahme

Neben dem Call for Best Practices gibt es weitere Möglichkeiten, sich als Kommune oder kommunaler Akteur in die polisMOBILITY expo & conference einzubringen.

Ansicht der cities+regions Fläche

cities + regions

Mehr Informationen zu den Beteiligungsmöglichkeiten im Ausstellungsbereich finden Sie weiter unten auf der Seite zu cities + regions

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Anregungen, Fragen oder Ähnliches?

Sie haben Fragen zum Prozess, sind sich unsicher, ob Ihr Projekt auf den Call passt, oder möchten uns darüber hinaus etwas mitteilen? Dann wenden Sie sich gerne an uns unter polismobility@mueller-busmann.com.

Kontakt aufnehmen

Der Call for Best Practices wird unterstützt vom:

Ihr Ansprechpartner:

David O'Neill
Konferenzteam polisMOBILITY
Telefon: +49 202 24836 - 42
E-Mail: oneill@mueller-busmann.com