Köln: 22.–23.05.2024 #polismobility

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Vehicle-to-Grid

Polestar startet Pilotprojekt

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Polestar initiiert ein V2G-Pilotprojekt für Elektromobilität. Mit Partnern wie Svenska Kraftnät und Vattenfall Eldistribution entwickelt das Unternehmen Vehicle-to-Grid-Modelle. Die bidirektionale Ladetechnologie ermöglicht dem Polestar 3 nicht nur Energieaufnahme, sondern auch -abgabe. Durch ein virtuelles Kraftwerk werden Elektroautos zu flexiblen Energielieferanten.

Simulation des Modells Polestar 3 beim bidirektionalen Laden

© Polestar

Das Volvo-Joint-Venture Polestar arbeitet mit verschiedenen Partnern zusammen, um Geschäftsmodelle für Vehicle-to-Grid (V2G)-Technologien zu entwickeln und zu testen. Zu den Partnern gehören die schwedische Netzbehörde Svenska Kraftnät, der lokale Netzbetreiber Göteborg Energi Nät, der regionale Energieversorger Vattenfall Eldistribution, der Anbieter von Ladestationen für Privathaushalte Easee und die Chalmers University of Technology. Das Ziel ist es, skalierbare und überregionale Anwendungsfälle für V2G zu finden.

Die bidirektionale Ladetechnologie ist eine Kernkomponente in Polestars Ansatz. Sie ermöglicht es den Fahrzeugen des Modells Polestar 3, nicht nur Energie aufzunehmen, sondern auch abzugeben. Diese Energie kann entweder einem Haushalt oder dem Stromnetz zugeführt werden. Polestar entwickelt ein virtuelles Kraftwerk (Virtual Power Plant, VPP), das alle teilnehmenden Elektroautos mit dem Stromnetz verbindet. Dieses cloudbasierte System berechnet die Gesamtkapazität der angeschlossenen Batterien und steuert das Laden oder Entladen basierend auf der Netznachfrage und der Batterielebensdauer.

„Vehicle-to-Grid hat das Potenzial, nicht nur einzelnen Personen, sondern ganzen Communities zu helfen. Das durchschnittliche Auto ist 90 Prozent der Zeit geparkt. Mit den bidirektionalen Ladefunktionen des Polestar 3 und des Polestar VPP können wir Geschäftsmodelle und Community-Lösungen erkunden, die das wahre Potenzial von V2G erschließen. Sie ermöglichen es Autobesitzer:innen, die Energiewende zu unterstützen, wenn sie ihr Auto nicht zum Fahren brauchen“, so Thomas Ingenlath, CEO von Polestar.

Die Notwendigkeit solcher Technologien wird durch die Elektrifizierung der Mobilität und Industrie sowie den Ausbau erneuerbarer Energien verstärkt. Da die Stromerzeugung aus volatilen Quellen wie Wind und Sonne wetterabhängig ist, können flexible Energiespeicher helfen, Angebot und Nachfrage auszugleichen und kostspielige Investitionen in den Netzausbau zu vermeiden. Peter Söderström von Vattenfall Eldistribution sieht in V2G eine Möglichkeit, wie Elektroautos das Stromnetz stabilisieren und die Planung für Netzbetreiber beeinflussen können.

Die Testphase des Göteborger Pilotprojekts startet im ersten Halbjahr 2024 und dauert voraussichtlich zwei Jahre. Es soll eines der größten V2G-Pilotprojekte in Europa werden, an dem wichtige Vertreter der nationalen und lokalen Energieinfrastruktur beteiligt sind. Die Vorstudie in Kalifornien ist für den Zeitraum von Dezember 2023 bis Oktober 2024 geplant.

Autor

Janina Zogass