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Meinungsbild

Führerscheinbesitzer:innen sehen Verkehrswende kritisch

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Eine aktuelle You-Gov-Umfrage mit 2.028 Teilnehmer:innen beleuchtet die Wünsche und Meinungen von Führerscheinbesitzer:innen in Deutschland zur Verkehrswende bis 2030. Wie steht es um ihre Bereitschaft, auf Autos zu verzichten und wie schätzen sie die Rolle der Regierung ein?

Frau fährt mit Auto durch Parkhaus und verwendet die EasyPark-App.

© EasyPark

Eine kürzlich durchgeführte Online-Umfrage zeigt, dass 60 % der Befragten nicht an die Verkehrswende bis 2030 glauben – lediglich jede:r Zehnte (11 %) glaubt, dass diese bis dahin zu erreichen ist: Im Auftrag des Parktechnologie-Anbieters EasyPark wollte das Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov Deutschland von deutschen Führerscheinbesitzer:innen wissen, wie sie zu der Verkehrswende stehen und welche Wünsche und Vorstellungen sie für die Zukunft haben. Ein Fünftel der Befragten würde für die Beschleunigung der Mobilitätswende auf ein bzw. das eigene Auto verzichten, die Verantwortung für die Erreichung der Ziele sehen 43 % der Teilnehmer jedoch hauptsächlich bei der Regierung. Folglich finden 45 % aller Befragten, dass diese mehr tun sollte, um die Verkehrswende erfolgreich umzusetzen.

Über die Hälfte der Befragten (53 %) würde nicht auf ein Auto verzichten wollen, selbst wenn es die Verkehrswende beschleunigt. Hier gibt es ein starkes Altersgefälle: Während bei den über 54-Jährigen 60 % nicht auf ihren Wagen verzichten würden, sind es bei den unter 25-Jährigen 36 %. Fast die Hälfte aller Befragten (48 %) würde auch nicht auf Parkplätze in ihrer Stadt verzichten, um die Erreichung der Ziele der Verkehrswende in der eigenen Stadt zu beschleunigen.

Immerhin würde fast ein Drittel (31 %) für mehr Radwege auf Parkplätze in der Stadt verzichten, und fast genauso viele Befragte (33 %) sprechen sich für ein generelles Tempolimit in Innenstädten von 30 km/h aus. Die Ergebnisse zeigen auch, dass die meisten sich keine Stadt ohne Auto vorstellen können: Mehr als die Hälfte der Befragten (56 %) zweifelt daran, dass Autos in den nächsten zehn Jahren komplett aus den Innenstädten verschwinden, und 48 % glauben nicht daran, dass in zehn Jahren keine Autos mehr in Innenstädten parken dürfen.

In puncto Parken ist der Wunsch nach mehr digitalen Angeboten groß: Vier von zehn Teilnehmer:innen (39 %) glauben, dass Parkuhren in den nächsten zehn Jahren vollständig aus der Innenstadt verschwinden werden, und 45 % denken, dass Parkgebühren stattdessen in ganz Deutschland per App bezahlt werden können. Insgesamt gab fast die Hälfte der Befragten an, schon einmal eine Park-App genutzt zu haben (26 %), oder dies zukünftig tun zu wollen (19 %). Darüber hinaus denken sechs von zehn befragten Personen (59 %), dass es in zehn Jahren keine gedruckten Parkausweise mehr für Anwohner:innen geben wird, sondern die Kennzeichen bei der Kontrolle digital erfasst werden. Sechs von zehn Befragten (62 %) stimmen zu, dass Städte ihr Parkraummanagement smarter gestalten sollten – indem sie beispielsweise ein digitales Parkleitsystem zur Verfügung stellen, das Autofahrer:innen hilft, schneller freie Parkplätze zu finden, und so gleichzeitig den Parksuchverkehr und damit die Emissionen in der Stadt reduziert. Für jede:n Zweite:n (52 %) trägt auch die Verlagerung von Autos in Parkhäuser zu einem angenehmeren Straßenbild bei, weil dadurch weniger Autos an der Straße stehen. Folglich sind 54 % der Meinung, dass Stadtverwaltungen mehr in Parkhäuser investieren sollten.

Hintergrund

Die Umfrage wurde von YouGov zwischen dem 28. Juni 2023 und 30. Juni 2023 durchgeführt. Es wurden 2.028 in Deutschland lebende Personen befragt, die im Besitz eines Führerscheins sind.