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Bella Bella, Bellinzona

Tessiner Gemeinde gewinnt Mobilitätspreis

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Bellinzona gewinnt den Mobilitätspreis FLUX 2023 unter dem Motto „Bahnhöfe des Tessins“ für die gelungene Neugestaltung des Bahnhofsbereichs. Damit würdigt die Jury die positiven Auswirkungen auf Verkehrswege und Aufenthaltsqualität. Der umgestaltete Verkehrsknotenpunkt ermöglicht nahtlosen Wechsel zwischen Zug, Bus, Taxi, Fahrrad und Park & Ride. Der Bahnhof wird zukünftig zum sozialen Zentrum mit Café, Supermarkt und mehr. Darüber hinaus ist ein Modellquartier in den historischen Bahnwerkstätten geplant, das Wohnen, Arbeiten und Freizeit in sich vereint.

Obersicht Bahnhofsumgebung Bellinzona mit roten Bahnhofsgebäuden, Vorplatz mit Pflanzen und Sitzgelegenheiten und dem ÖPNV-Bahnhof mit Glasdach

Der umgestaltete Bellenzer Verkehrsknotenpunkt erstrahlt in der Abenddämmerung.© Nicola Demaldi

Dank des neu gestalteten Verkehrsknotens können Reisende nahtlos zwischen Zug, Bus, Taxi, Fahrrad und Park & Ride wechseln. Durch die Neugestaltung des Bahnhofs und seiner Umgebung wird der Durchgangsverkehr erfolgreich vom Zentrum ferngehalten. Dadurch entstehen menschenfreundliche Lebensräume ohne Lärm und Abgase durch Autos. Der Bahnhof wurde überarbeitet und glänzt nun mit einer offenen Bahnhofshalle, die eine Mischung aus Galerie und überdachtem Platz bietet. Das Bahnhofsgebäude dient als soziales Zentrum und beherbergt ein Café, eine Konditorei, einen Supermarkt, eine Apotheke und Fahrradstationen. Ein anknüpfendes Zukunftsprojekt ist die Umnutzung der ehemaligen Bahnwerkstätten. Ein Stadtsprecher erklärt dazu: “In der Nähe des Bahnhofs Bellinzona entsteht ein Modellquartiers für Arbeit, Wohnen und Freizeit (Innovationsquartier) anstelle der historischen Industrieanlage der Schweizerischen Bundesbahnen, die 2026 in das neu zu errichtende Gebäude in Castione umziehen soll. Im April dieses Jahres hat der Gemeinderat dem Plan zugestimmt. Nun steht noch die Genehmigung des Staatsrats aus.”

Auch die Busplattform und Haltestellen wurden strategisch gestaltet. Die Via Nadi wurde in eine spezielle Busplattform umgewandelt, auf der Busse im englischen Stil um einen zentralen Bahnsteig verkehren. Ein verspiegeltes Dach bietet Schutz vor Wind und Wetter und schafft eine visuelle Verbindung zu den Bahnsteigen. Der Bahnhofplatz ist sanft abfallend und gepflastert, mit verschiedenen Ebenen, Stufen und Podesten. Dadurch entsteht eine lebendige Atmosphäre. Einbahnverkehr, Begegnungszonen und problemlose Fußgängerüberquerungen stärken die Verbindung zum Altstadtzentrum. Reisende haben eine Vielzahl von Verkehrsoptionen zur Auswahl, darunter Taxis, Fahrräder, Bikesharing-Stationen und Bushaltestellen. Die großzügige Gestaltung ermöglicht bequemes Ein- und Aussteigen. Im Norden des Bahnhofs gibt es eine Park & Ride-Anlage mit Parkplätzen für Autos und motorisierte Zweiräder.

Die Neugestaltung des Bahnhofs wurde durch die Inbetriebnahme der Neuen Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) im Jahr 2016 angestoßen. Das Schweizer Großprojekt zielt darauf ab, den Eisenbahn-Transitverkehr in Nord-Süd-Richtung zu verbessern und den Schwerverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern.